Cyberbullying Experte
Cyberbullying Experte Christian Scherg, Gründer und Geschäftsführer der REVOLVERMÄNNER GmbH, erklärt in der aktuellen Ausgabe der Nordseezeitung, was Betroffene ebenso wie Eltern und Lehrer tun können, um Fälle von Cyberbullying frühzeitig zu erkennen und zu unterbinden.
Der Film Fack Ju Göhte 3 sprengt zurzeit die Kinokassen und befasst sich neben dem normalen Schulalltag auch mit dem Thema Cyberbullying, oder auch Cybermobbing. Einem Thema, das viele Jugendliche betrifft und das im schlimmsten Fall ernste Konsequenzen haben kann.
Cyberbullying Experte – Die gefährliche Version des Schulhofstreits
Streitereien, die früher noch auf dem Schulhof ausgetragen wurden und meist mit dem Klingeln der Schulglocke vorbei und vergessen waren, haben heute eine ganz neue Reichweite. Durch soziale Medien und den Nachrichtendienst WhatsApp sind die Schüler Tag und Nacht verbunden. Es ist nicht mehr möglich, die Schule zu verlassen und den Streit hinter sich zu lassen. Diffamierungen und böse Beschimpfungen verfolgen einen bis ins Schlafzimmer.
Lästereien, die früher in kleinen Gruppen ausgetragen wurden, werden öffentlich verbreitet. Private, teilweise intime Fotos werden ohne das Einverständnis der Betroffenen gepostet und geteilt. Dazu sind meistens nur wenige Klicks und Sekunden nötig – die teilweise fatalen Folgen lassen sich jedoch nur schwer wieder ausradieren.
Der Ton wird rauer, die Worte unbedachter und der Schaden für die Betroffenen immer größer. Sie verlieren öffentlich ihr Gesicht, fühlen sich der anonymen Masse hilflos ausgeliefert. Ein Zustand, der in Depressionen und im schlimmsten Fall im Selbstmordversuch enden kann.
Cyberbullying Experte – Das kann man tun
Nicht nur die Betroffenen, sondern auch ihre Freunde, Eltern oder Lehrer fühlen sich oft hilflos und wissen nicht, wie sie mit der Situation umgehen sollen. Zunächst einmal ist es für Außenstehende wichtig, zu erkennen, ob jemand in ihrem Umfeld von Cyberbullying betroffen ist.
Cyberbullying Experte Christian Scherg rät, genau hinzusehen. „Die Opfer von Cybermobbing ziehen sich in der Regel stark zurück, werden verschlossen, reagieren depressiv verstimmt.“ Wer dieses Verhalten beobachtet, sollte die Betroffenen in jedem Fall ansprechen und ihnen das Gefühl geben, nicht allein gelassen zu sein.
Wenn die Cyber-Attacken bekannt geworden sind, ist es wichtig, die Betroffenen nicht allein zu lassen. Eltern und Lehrer müssen auf die Betroffenen zugehen und wiederholt das persönliche Gespräch suchen. Eltern sollten anschließend auch auf jeden Fall Kontakt zu den Lehrern aufnehmen, um die Situation zu klären.
Scherg betont, dass es heutzutage unumgänglich ist, Kindern und Jugendlichen frühzeitig Medienkompetenz zu vermitteln. „Der Umgang mit dem Smartphone oder der Ausflug ins Internet müssen erlernt werden.“ Denn Cyberbullying ist keine Bagatelle, sondern erfüllt im Strafgesetzbuch geregelte Straftatbestände wie Nötigung oder Verleumdung.