Cybermobbing bekämpfen
Cybermobbing bekämpfen. Das hat sich auch Lena Meyer-Landruth auf die Fahne geschrieben und setzte mit der Veröffentlichung eines provozierenden Postings ein Statement. Auf eine Glaswand schrieb sie einige Beleidigungen, denen sie tagtäglich auf ihren Social Media Kanälen ausgesetzt ist.
Auch für Christian Scherg, Experte für Online Krisenkommunikation, ist Cybermobbing bekämpfen eine Herzensangelegenheit. Seine Erfahrung im Umgang mit Angriffen aus dem Netz bringt er bereits seit Jahren in verschiedenen Projekten aktiv und erfolgreich ein.
In dem Interview mit RPR 1 erklärt Scherg, warum Cybermobbing so gefährlich ist und gibt Tipps, wie man sich gegen Beleidigungen im Netz wehrt und was man tun kann, wenn man bereits zum Cybermobbingopfer geworden ist.
Cybermobbing bekämpfen – Sicher im Netz unterwegs!
Das oberste Gebot ist und bleibt der verantwortungsvolle Umgang mit persönlichen Daten im Internet. Sich erst gar nicht zur Zielscheibe machen in dem man sein Leben im Internet, vor allem in den Sozialen Medien wie Facebook oder Instagram, zu öffentlich zur Schau stellt.
Fotos, die Rückschlüsse auf das Privatleben lassen, die zeigen, wo man lebt, was man wann macht, gehören nicht in das Internet. Und wenn doch, dann sollte man darauf achten, wer diese persönlichen Dinge zu sehen bekommt. Wie auch im wahren Leben ist es ratsam, sich seine Freunde mit Bedacht auszuwählen und nicht jede Freundschaftsanfrage ungeprüft anzunehmen. Eine Möglichkeit, Privates im Netz zu schützen, ist auch seine Profile in den Privatsphäre Einstellungen zu sichern.
Cybermobbing bekämpfen – Expertentipps.
Niemand ist vor Angriffen aus dem Netz oder auf privaten Kanälen gefeit. Cybermobbing, Cyberstalking oder Cyberbullying kann jeden treffen, einzig und allein der Umgang mit den Cyberattacken entscheidet, wie man seinen Angreifer wieder los wird.
Wichtig ist, dass man sich umgehend jemandem anvertraut. Allein gegen den oder die Angreifer vorzugehen, ist eine immens psychische Belastung, die kaum zu bewältigen ist.
Was man auf keinen tun sollte, ist, auf die Angriffe zu reagieren. In den meisten Fällen verschlimmert es die Situation, indem Angriffsfläche geboten wird und mehr Inhalte zum Verbreiten geliefert werden.
In besonders schwerwiegenden Fällen ist es ratsam, Beweismaterial zu sichern. Mit Screenshots von diffamierenden Inhalten oder ausgedruckten E-Mails kann man sich an die Polizei wenden.
Wenn der Täter bekannt ist, kann und sollte versucht werden, die Situation in der Realwelt aufzulösen. Das Thema also ansprechen und von der entsprechenden Person nachdrücklich verlangen, die diffamierenden Inhalten zu löschen.
Wenn der Täter unbekannt ist, ist es möglich an den Betreiber der Seite heranzutreten – sofern das Impressum vorhanden ist – und die Löschung des diffamierenden Beitrages mit Nachdruck zu fordern. Hier kann das Problem sein, dass Firmen wie Facebook oder Google weltweite Konzerne sind, denen dieser Einzelfall aufgrund des hohen administrativen Aufwands zunächst einfach egal ist. Man kann und sollte je nach Fall auch juristisch gegen den Betreiber einer Seite vorgehen.
Cybermobbing bekämpfen ist möglich und sollte nach Möglichkeit auch immer versucht werden. Jeder Kampf gegen Cybermobbing ist ein Zeichen, das gesetzt wird.