Ausbildung zum Online Reputationsmanager
Die Ausbildung zum Online Reputationsmanager ist nun als Zertifikatslehrgang der IHK möglich. Als Teil eines interdisziplinären Teams konzipierten die REVOLVERMÄNNER GmbH diesen Lehrgang federführend mit. Was es mit dem Begriff Reputation auf sich hat und welche entscheidende Rolle das Online Reputationsmanagement in Unternehmen einnehmen kann, war das Thema eines Interviews mit Reputationsmanager Christian Scherg im Podcast “IHK – Neues Lernen” der DIHK Bildungs GmbH.
Reputation – der Begriff erscheint auf den ersten Blick antiquiert, einer vergangenen Epoche angehörend. Doch der dahinter stehende Wert ist aktuell wie nie zuvor – er verbirgt sich heute nur hinter anderen Bezeichnungen wie beispielsweise Image.
Ausbildung zum Online Reputationsmanager – was bitte ist Reputationsmanagement?
“Der Online Reputationsmanager wacht über den guten Ruf eines Unternehmens”, erklärt Christian Scherg. “Es beginnt damit, die aktuelle Reputation zu beobachten und zu bewerten. Aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen beginnt dann die Gestaltung der angestrebten Reputation.”
Die Gestaltungsarbeit kann an drei unterschiedlichen strategischen Punkten ansetzen:
- Proaktiv, also im Vorfeld, um ein neues Image des Unternehmens zu kreieren
- Als Intervention während einer Unternehmenskrise, um negative Prozesse aufzuhalten und umzukehren
- Als Rehabiliterung im Nachgang einer Krise, beispielsweise nach schlechten Bewertungen oder der Abwendung einer Insolvenz, um den alten Ruf wieder herzustellen oder womöglich noch zu übertreffen.
Das sind die Vorteile einer guten Reputation
Wer glaubt, ein guter Ruf sei nur eine Art Luxus-Accessoire, das die Allgemeinerscheinung des Unternehmens ein wenig aufpoliert, hat die wahre Bedeutung von Online Reputationsmanagement noch nicht im vollen Umfang erfasst. So schafft ein guter Ruf Kundenvertrauen – und das drückt sich direkt in Umsatz und Gewinn aus.
Es gibt noch andere Bereiche, bei denen eine gute Reputation von entscheidender Bedeutung ist – Banken beispielsweise. Wer sich um einen Kredit für neue Vorhaben bemüht, wird sich mit einer soliden Reputation leichter tun als Unternehmen mit Imageproblemen.
Und schließlich spielt Reputation auch beim Recruiting eine wichtige Rolle. Für hochqualifizierte Mitarbeiter spielt zunehmend das Geld alleine nicht mehr die ausschlaggebende Rolle bei der Wahl des neuen Arbeitgebers. Immer wichtiger wird der Ruf des Unternehmens, denn das hat unmittelbare Auswirkungen auf die Karriereplanung des potentiellen Mitarbeiters. Ein CV mit einer Liste früherer Arbeitsverhältnisse in hoch angesehenen Unternehmen steigert den eigenen Marktwert – daher werden Aspiranten einen genau prüfenden Blick auf die Reputation der Unternehmen werfen, bei denen sie sich bewerben.
Wer braucht Reputationsmanagement?
Die Antwort auf diese Frage ist einfach: Im Grunde benötigt so gut wie jedes Unternehmen eine gute Reputation – das macht das Berufsbild des Reputationsmanagers so aussichtsreich.
Die Bewertung von Unternehmen aller Art findet zu großen Teilen im Internet statt – und das meist durch subjektiv eingestellte Personen aus dem Nutzerkreis. Das bedeutet Chance und Risiko zugleich. Einen rufschädigenden Beitrag zu posten, bedeutet für den Autor keinerlei Risiko. Die Auswirkungen auf das Unternehmen können allerdings verheerend sein, insbesondere wegen der viralen Effekte selbst vereinzelter Meinungsäußerungen.
“Die Schnelllebigkeit, Sprunghaftigkeit und Fehleranfälligkeit der Kommunikation über die sozialen Medien macht den Internetauftritt eines Unternehmens nicht selten zu einer Fahrt über ein Minenfeld”, sagt dazu Christian Scherg. “Reputationsmanagement kann negative Auswirkungen bereits im Vorfeld erkennen und abwenden, oder, wenn es bereits zu spät ist, die Krise durch geeignete Interventionen abmildern oder ganz verhindern.”