Das Geschäft mit der Angst
Christian Scherg wurde für die Ausgabe 22/2012 der ComputerBILD zum Thema Cybermobbing-Versicherungen befragt.
Facebook vermeldete vor kurzem, dass im September 2012 die Marke von einer Milliarde Mitglieder überschritten wurde. Damit steigen zwar die Möglichkeiten, sich weltweit zu vernetzen. Gleichzeitig wächst jedoch die Gefahr von Cybermobbing, einem Phänomen, dass weltweit Anwendung findet. Dabei werden Betroffene öffentlich im Web beleidigt und erniedrigt. Die Folgen für Psyche, Beruf und Privatleben sind oft verheerend.
In Großbritannien und Frankreich gibt es aus diesem Grund Cybermobbing-Versicherungen. Im Falle einer Reputationsattacke deckt die Police Kosten für einen Rechtsstreit, die Löschung der Einträge und für eine psychische Betreuung bis maximal 10.000 € ab. REVOLVERMÄNNER-Geschäftsführer Christian Scherg befürwortet eine solche Cybermobbing-Versicherung grundsätzlich, äußert jedoch Bedenken, dass die Summe von 10.000 € bei harten Cybermobbing-Fällen zu gering ist.
Auch wenn letztendlich keinen hundertprozentigen Schutz vor Cybermobbing geben kann, gibt es doch Sicherheitsvorkehrungen, welche die Gefahr, Opfer solche Attacken zu werden, minimiert. So sollte man nur Bekannte und Freunde aus dem realen Leben in seinem Online-Netzwerk sammeln. Besondere Beachtung gilt dem Schutz der eigenen Daten. Man sollte so wenig Daten wie möglich preisgeben, sensible Daten wie Telefonnummer oder Adresse nicht öffentlich eintragen. Wer in sozialen Medien privat bleibt, senkt das Risiko für Angriffe erheblich.