Scherg bei Fragen an den Autor
Am Sonntag, dem 06. November, war Christian Scherg, Gründer und Geschäftsführer der REVOLVERMÄNNER GmbH, zu Gast in der Sendung Fragen an den Autor im Saarländischen Rundfunk, SR2 – Kulturradio. Das Sendeformat Fragen an den Autor ist im deutschen Rundfunk mittlerweile legendär: Die Sendung ist seit 1969, also seit 42 Jahren ununterbrochen im Programm des Saarländischen Rundfunks und wird mittlerweile zudem live vom DRadio Wissen übernommen.
Während dieser Zeit standen Autoren wie Erhard Eppler, Günter Wallraff, Heiner Geißler, Hans Küng oder Dieter Hildebrandt den Moderatoren Rede und Antwort zu ihren aktuell erschienenen Büchern. Thema in dieser Sendung war Christian Schergs kürzlich im ambition Verlag erschienenes Buch Rufmord im Internet – So können sich Firmen, Institutionen und Privatpersonen wehren.
Trotz des Ehrfurcht-heischenden Formats erwies sich die Diskussion mit den SR-2-Hörern als ausgesprochen lebendig und nicht zuletzt auch kontrovers: So fragten viele Hörer nach dem Staat und weshalb dieser außer Stande zu sein scheint, seine Bürger effektiv gegen Angriffe aus dem Internet zu schützen. Dies, so erfuhren die Hörer, ist kein Problem des deutschen Rechtsstaates, sondern ist vielmehr darin begründet, dass nationales Recht grundsätzlich an den Grenzen der jeweiligen Nation endet, das Internet hingegen eine weltumspannende Institution ist, die an nationales Recht nicht gebunden ist. Lediglich die internet-Teilnehmer und Plattformen, die sich im Geltungsbereich des deutschen Rechtes befinden, unterliegen diesem auch.
Auch die Frage nach dem Wahrheitsgehalt des Internet bewegte die Hörer: Wie etwa lässt sich herausfinden, ob die Bewertung, die man zu einem Produkt oder einer Dienstleistung auf einem Bewertungsportal vorfindet, tatsächlich auf eigener Erfahrung beruht – und nicht etwa vom bewerteten Unternehmen selbst [oder in dessen Auftrag] dort eingestellt wurde? Ebenso wurde gefragt, wie sehr man Suchmaschinen wie Google eigentlich trauen kann, dass sie tatsächlich die relevanten Antworten auf eine Such-Anfrage liefern? In beiden Fällen konstatierte Christian Scherg, dass der Anwender letzten Endes auf seine eigene Beurteilung angewiesen ist: Das Internet liefert lediglich Tipps und Hinweise, denn auch Suchmaschinen sind letztlich nur Maschinen.
Auch bei der Frage nach den Möglichkeiten, mit denen sich private Internet-User vor möglichen Rufmord-Attacken schützen können, steht der Anwender letzten Endes selbst in der Pflicht, betonte Scherg: Ihm selber obliegt die Entscheidung, wie sichtbar er sich im World Wide Web macht; er selbst hat darüber zu befinden, was er sagen will. Wem er etwas sagen will und auf welche Weise er etwas sagt.