REVOLVERMÄNNER im Interview
Anlässlich der Buchveröffentlichung Rufmord im Internet führte Lea Thies für die Augsburger Allgemeine Zeitung in Ihrer Samstagsausgabe vom 18. Juni 2011 ein Interview mit dem Autor Christian Scherg zum Thema Reputationsmanagement.
Mit „Grundsätzlich ja“ antwortet Christian Scherg, Geschäftsführer der REVOLVERMÄNNER GmbH, auf die Frage, ob man sich vor Rufmord im Internet fürchten müsse. Das Internet ist ein rechtsfreier Raum, „und jedes Social Media-Portal nötigt einen, private Infos preiszugeben“, erklärt Scherg. Es ist also notwendig, besonders vorsichtig zu sein, wenn sich Unternehmen und Privatpersonen im Internet bewegen.
Den Ruf nach schärferen Gesetzen gegen Rufmord im Internet kann Christian Scherg nicht nachvollziehen. Inhalte auf einer im Ausland bereitgestellten Seite können zwar in Deutschland abgerufen werden, allerdings unterliegen sie nicht der deutschen Rechtsprechung. Das heißt, findet Rufmord auf einer in Deutschland bereitgestellten Webseite statt, unterliegt diese den deutschen Gesetzen. Liegt die Webseite aber auf einem ausländischen Server, obliegt diese der Rechtssprechung des jeweiligen Landes. Ein Rechtsstreit kann dadurch äußerst zeit- und kostenintensiv werden. Die Aussicht auf Erfolg ist in diesem Falle erfahrungsgemäß gering. Daher sei es von großer Bedeutung, vor allem jungen Menschen die überlegte Nutzung des Internet beizubringen.
„Eine goldene Regel gibt es gegen Rufmord nicht. Auch ein Verzicht auf das Internet stellt keine Lösung dar, da man so nicht erfährt, was andere über einen verbreiten“, erklärt Scherg. Die Freiheit des Internet bietet allerdings die Möglichkeit, die Reputationsbildung in die eigenen Hände zu nehmen. Das Erzeugen von positiven Inhalten sowie der Mitgestaltung oder Moderation einer Diskussion, zum Beispiel im Rahmen eines Online Reputation Management, wirkt sich nachhaltig positiv auf die eigenen Ruf im Internet aus. Es gilt, wachsam zu sein.