Web 1×1: Die Social Media Plattform Pinterest – Das etwas andere Netzwerk
„Pinterest ist eine weitere Social Media Plattform neben Facebook, Twitter und LinkedIn nur eben etwas anders. Die Online Pinnwand organisiert und teilt Dinge, die du liebst.“ So stellen die Macher aus Palo Alto ihre Social Media Plattform vor. Pinterest, seit 2010 online, zählt seit Jahren zu den aufregendsten Internetphänomenen.
Die User können sich in ihrem Profil verschiedene Pinnwände, so genannte Boards, anlegen, diese benennen und befüllen. Das Anpinnen von Bildern wird durch die Installation des „Pin-it-Buttons“ zum Kinderspiel. Findet man beim Surfen ein witziges oder schönes Bild oder ein tolles Produkt, dass man sich merken und mit anderen teilen möchte reicht ein Klick auf den „Pin-it-Button“ in der Toolbar und das Bild kann einer der eigenen Pinnwände zugeordnet werden.
Wie auch in anderen Netzwerken können die Bilder und Boards von anderen Usern kommentiert, geliked und geteilt werden. Man kann Usern folgen, um keine neuen Pins zu verpassen, oder auch nur Follower eines einzelnen Themenboards werden. Mitglied wird, wer eine Einladung von einem anderen User erhalten hat. Alternativ kann eine Einladung von Pinterest via E-mail angefordert werden.
Doch was macht Pinterest zu einer anderen Social Media Plattform und was macht den Erfolg der virtuellen Pinnwände aus?
Zum einen scheint es die einfache Handhabung zu sein, die es ermöglicht schnell und organisiert Fotos zu speichern. Pinterest wirkt übersichtlich und aufgeräumter als die meisten anderen Netzwerke. Es gibt keine überflüssigen Statusmitteilungen, sondern nur die facettenreichen Bilder. Diese Bilder sind im Gegensatz zu den Fotos auf Plattformen wie Instagram oder flickr selten selbstgeschossen, sondern Fundstücke aus dem Internet, die den Geschmack und die Interessen der überwiegend weiblichen User widerspiegeln. Die zu über 80% weiblichen User prägen Pinterest durch ihre Pins rund um Mode, Rezepte und Einrichtungsideen. Kurzweilig und ideal, um sich Anregungen für Feiern, Urlaubsreisen oder eine neue Inneneinrichtung zu holen und gleichzeitig auf einem eigenen Board zu organisieren.
Pinterest als innovative Social Media Plattform für Unternehmen
Aber nicht nur private User haben den Nutzen von Pinterest erkannt. Auch Unternehmen haben Wege gefunden, diese neue Kommunikationsform für sich zu nutzen. So können auf einem Board die Mitarbeiter angepinnt und vorgestellt werden und weitere Pins den Geschmack des Teams widerspiegeln. Einige Firmen bieten auf den Boards Tipps und Informationen für ihre Follower an. Unternehmen haben auch erkannt, dass eine positive Präsenz auf einer Social Media Plattform wie Pinterest durchaus die Reputation des Unternehmens positiv beeinflussen kann.
Lovely Books ist ein gutes Beispiel, wie sich die Buchbranche bei Pinterest präsentieren kann. Neben Pinnwänden wie „Lieblingsbücher des Teams“ und „Tolle Debütromane 2012“, die Bücher vorstellen, gibt es verschiedene Pinnwände zum Thema Bücher allgemein. Hier finden sich besondere Bücherregale, ausgefallene Lesezeichen und Buchzitate.
Auch für Hotels und Restaurants bieten die Pinnwände die ideale Fläche um sich potentiellen Besuchern zu präsentieren. Das Wellnesshotel Rundlingsdorf Sagasfeld nutzt seine Pinnwände vor allem, um sich selbst darzustellen und den potentiellen Besuchern Lust auf einen Hotelaufenthalt zu machen. Best Western Hotels Deutschland hingegen versorgt seine Follower mit Pins zum Thema Reisen allgemein.
Ein großer Gewinn ist Pinterest auch für die Modebranche. Schöne Kleidungsstücke werden an Boards gepinnt und immer wieder geteilt. Einige Designer haben diesen Trend längst erkannt und den Pin-it-Button auf ihren Webseiten/Homepages/Webshops eingebunden. Doch auch ohne diesen extra Button profitieren Unternehmen von den immer wieder geteilten Pins ihrer Produkte. Mit einem Klick auf den jeweiligen Pin wird man auf die Herkunftsseite weitergeleitet. Ein großer Gewinn für Webshops und Unternehmen im Allgemeinen, die durch Pinterest mehr Traffic auf ihren Seiten verbuchen können.
Die Social Media Plattform Pinterest und das Urheberrecht
Neben dem Nutzen, den Pinterest für seine User und Firmen bringt, gibt es auch immer wieder negative Stimmen und Kritik. Insbesondere wenn es um das Thema Urheberrecht geht. Zwar bittet Pinterest seine User, die Quelle der Bilder anzugeben, jedoch ist dies nicht verpflichtend. Wird der „Pin-it-Button“ beim Surfen im Netz genutzt, erscheint automatisch der Link als Quelle unter dem Pin. Beim wiederholten Teilen innerhalb des Netzwerks geht dieser jedoch auch mal verloren oder wird geändert. Das Potential für eine Social Media Krise ist groß.
Wohin geht die Reise für die Social Media Plattform Pinterest?
Für Unternehmen bietet Pinterest sowohl eine neue Kommunikationsform mit Kunden, als auch die Möglichkeit sich auf eine innovative Art zu positionieren. Die immer aufwändigeren Werbekampagnen sind ein guter Start für eine eigene Pinnwand. Das Anlegen von Pinnwänden mit Pins rund um das Themengebiet des Unternehmens bietet zudem eine neue Möglichkeit für die Außendarstellung. Für die Zukunft wäre die Möglichkeit von One-Click Shopping auf Pinterest denkbar. Mit einem Klick die auf Pinterest entdeckten Produkte in den Einkaufswagen legen und kaufen.
Wie bei jeder anderen Social Media Plattform ist auch hier die Vernunft und Verantwortung der User gefragt, um eine Plattform wie Pinterest sicher nutzen zu können und von dem Austausch mit anderen Usern zu profitieren.
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