Anonym surfen
Christian Scherg, Internet Experte aus Düsseldorf bricht eine Lanze für alle die, die im Internet anonym surfen. In seinem Interview in der Zeit, erklärt Scherg warum Anonymität im Internet wichtig ist. Nicht alle, die mit Pseudonym anonym surfen, sind kriminell und der Auslöser von Cyberangriffen. Es sei falsch, sie alle unter Generalverdacht zu stellen, denn das Recht auf Anonymität muss verteidigt werden. Nie wirklich verstummt ist die Debatte um die Anonymität im Internet. Schluss soll sein, mit feigen Cyberattacken, Cybermobbing oder niveaulosen Beiträgen im Netz.
Anonym surfen – das Recht auf Schutz der Privatsphäre
Spätestens seit Arianna Huffington, Mitbegründerin der Online Zeitung The Huffington Post, forderte, dass nur noch Klarnamen im Internet benutzt werden sollen, ist die Diskussion wieder in vollem Gange.
Wer seinen richtigen Namen benutzt benimmt sich besser, ist die Argumentation der Fürsprecher. Auch den sogenannten Trollen, den Störenfrieden im Internet soll so das Handwerk gelegt werden. Grund genug, diese Forderung durchzusetzen, gibt es reichlich. Sogar Politiker fordern mittlerweile, dass nur noch Klarnamen im Internet verwendet werden dürfen, was auf immensen Widerstand in der Community stößt.
Es dürfen nicht alle, die anonym surfen unter Generalverdacht gestellt werden, Schaden anrichten zu wollen. Dass die Anonymität missbraucht wird steht außer Frage, aber auch im realen Leben gibt es keinen Schutz vor kriminellen Machenschaften. Wer im Internet motzen, stalken oder mobben will, findet einen Weg, das auch ungestraft zu tun.
Da würde ein Verbot von Pseudonymen nicht helfen. Aber es würde denjenigen schaden, die auf diesen Schutz ihrer Privatsphäre angewiesen sind, da sie Folgen im realen Leben fürchten.
Es sind die Lehrer, die im Internet anonym surfen möchten und nicht von ihren Schülern erkannt werden wollen. Oder Frauen, die gestalked und belästigt wurden und fürchten müssen, aufgespürt zu werden. Und natürlich diejenigen, die kontrovers diskutieren, auf Missstände aufmerksam machen oder einfach eine andere Meinung vertreten, als die Mehrheit und die digitale sowie reale Angriffe befürchten müssen.
Die Privatsphäre im Internet ist einen Errungenschaft, die geschützt werden muss, zum Wohle und zum Erhalt der Meinungsfreiheit im Netz.