Buch: Rufmord im Internet
Christian Scherg, Geschäftsführer der REVOLVERMÄNNER GmbH, wurde zu seinem neuen Buch Rufmord im Internet vom MDR 1 Radio interviewt. Rufmord, der bedachte Umgang mit sensiblen Daten und Schutz vor Reputationsschäden im Internet waren Inhalte des Interviews.
Rufmordkampagnen sind zwar noch kein alltägliches Phänomen, allerdings hat die Zahl von organisierten Kampagnen in der jüngeren Vergangenheit stark zugenommen. So überrascht es auch nicht, wenn Christian Scherg betont, dass Rufmordattacken „im Grunde genommen jeden treffen“ können. Stammt der Denunziant aus Deutschland bzw. befinden sich reputationsschädigende Inhalte auf deutschen Servern, so kann man sich auf §186 StGb berufen. Dort heißt es, dass üble Nachrede und das Verbreiten von herabwürdigenden Inhalten mit einer Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren bedacht werden können. Kommt der Angreifer jedoch aus dem Ausland, ist eine juristische Handhabe nach deutschem Recht nicht mehr gegeben. Wird zudem jemand fälschlicherweise der üblen Nachrede bezichtigt, kann der ursprünglich Geschädigte zum Angeklagten werden.
Daher ist es besonders wichtig, mit persönlichen Daten wie Fotos, Bildern aber auch selbsterstellten Kommentaren und Beiträgen im Internet vorsichtig umzugehen. Denn: je mehr Informationen über einen User zur Verfügung stehen, desto mehr Angriffsfläche bietet er einem potenziellen Angreifer. Christian Scherg rät Internetnutzern daher, sich die Frage zu stellen: „Wo und wie möchte ich im Internet stattfinden und mit wem möchte ich kommunizieren?“. Wer das Internet ausschließlich für die Kommunikation mit Freunden nutzt, sollte daher besonders auf die eigene Privatsphäre im Netz achten und präventiv, z.B. im Rahmen eines Online Reputation Management, die eigene Reputation im Internet aufbauen und so vor Angriffen schützen.
Ist es dennoch zu einer Reputationsschädigung gekommen, ist häufig erst einmal Ruhe geboten, weiß Christian Scherg: „Gleiches mit Gleichem vergelten zu wollen, ist sicherlich kein guter Rat“. Daher gilt es, den Kontakt zu den Betreibern der Webseite zu suchen. Bei besonders schweren Angriffen ist es hilfreich, auf professionelle Hilfe von Reputationsmanagern zurückzugreifen, denn bei Rufmordattacken im Internet gilt es, besonders vorsichtig vorzugehen und die individuell passenden Maßnahmen einzuleiten. Dabei werden Privatpersonen ebenso zur Zielscheibe von Rufmordattacken wie Unternehmen. Häufig erfahren Kunden sogar vor den Unternehmen von Rufmordattacken, da ein Großteil der Unternehmen kein umfassendes Social Media Monitoring betreibt.