Der Rufmord im Internet
In der Dezember-/Januar-Ausgabe des IHK-Magazins Hessische Wirtschaft stellt Autor und Reputationsexperte Christian Scherg den Lesern das Thema Rufmord im Internet vor und zeigt, welche Konsequenzen Angriffe aus dem Web für Unternehmen haben können.
Anonyme Kritik durch Internetnutzer ist eine wachsende Gefahr für Unternehmen. So können Betreiber von Bewertungsportalen nicht jede Bewertung auf ihre Echtheit verifizieren. Ob ein Dienstleister tatsächlich eine online bewertete Leistung in seinem Portfolio hat oder ob Bewertungen dazu genutzt werden, anderen zu schaden – eine Prüfung findet nicht statt und ist auch aufgrund der schieren Masse unmöglich.
So kommt es immer wieder vor, dass sich Produkte durch negative Bewertungen aus dem Web schlechter verkaufen, auch wenn die Kritik jeder Grundlage entbehrt.
Die allgemeine Verfügbarkeit der Online-Medien und die Möglichkeit, nahezu jedes Produkt und jede Dienstleistung bewerten zu können, haben die Gefahr von Rufmordattacken deutlich erhöht. So reicht schon ein handelsübliches Smartphone, um selbst global agierende Konzerne wirkungsvoll anzugreifen. Mit einem strategischen Reputationsmanagement können die Folgen von akuten Reputationsattacken geschwächt und die Online Reputation von Personen und Unternehmen präventiv gestärkt werden. Dabei ist es wichtig, dass Reputationsmanagement nicht als oberflächliche Schönheitskorrektur verstanden wird, sondern als langfristiges Projekt mit nachhaltig guten Resultaten. Dazu gehört es, interne wie externe Geschäftsprozesse zu analysieren und ggf. neu auszurichten. Offenheit und Transparenz ist das, was die Netzgemeinde am meisten schätzt.
Mit einer positiven Online Reputation können persönliche als auch unternehmerische Werte transportiert und so ein Vertrauensvorschuss bei Kunden, Partnern und Freunden erarbeitet werden. Eine selbstbestimmte, positive Online Reputation zeigt den Internetnutzern sofort, wie verlässlich, seriös und vertrauenswürdig jemand ist und in Zukunft sein wird.