Von Internetkonzernen, die machen, was sie wollen
Lug und Trug im Internet. Die Konzerne, die das Internet beherrschen, halten sich nicht an die Absprachen und Zusicherungen, die sie geben. Selbstherrlich agieren sie ohne Rücksicht auf das Vertrauen der Anwender, die Genehmigung der Behörden oder die Finanzen der Staaten, in denen sie ihre Dienste anbieten.
So ändert Paypal seine Nutzungsbedingungen nach Lust und Laune und entmündigt die Händler, deren Namen, Markenzeichen und Logos sie in Zukunft nach Gutdünken zur Eigenwerbung nutzen wollen. Facebook verleibt sich gierig die Daten seiner Tochter WhatsApp ein, ohne sich an jene Zusicherung der strikten Trennung der Geschäftsfelder zu halten, die sie der EU-Wettbewerbsbehörde gegeben haben.
Und Google zahlt in Europa nur so viel Steuern, wie in den europäischen Finanzschlupflöchern hängenbleiben. Da wird getrickst, verschoben und getäuscht, wie es den amerikanischen Mutterkonzernen gefällt, deren Namen und Irreführungen sich untereinander auswechseln lassen.
Wir sehen dem Tauschgeschäft der Täuschung tatenlos zu: Die ungehinderte Rochade auf dem Spielbrett der Macht, macht deutlich, wer die Regeln schreibt. Einhalt gebieten weder die europäische Gemeinschaft, noch die staatlichen Legislativen, nicht einmal die Verbraucher und Händler als Nutzer.
Wir alle beugen uns der beherrschenden Autorität der Internetkonzerne. Da wird ihnen gedroht, verhandelt und letztlich ignoriert, dass sie marktbeherrschend tun, was sie wollen. Ob Gemeinschaft oder Community: Die Teilnehmer erweisen sich als ohnmächtig, zahnlose Tiger im Käfig der zahlenden Sieger. Längst sind alle gekauft: Ob nun im großen europäischen Rahmen, in dem man transatlantisch vom freien Handeln abkommt, im nationalen Rahmen, in dem man keine Grenzen mehr zieht, oder im kleinen privaten Rahmen, in dem man sich damit tröstet, dass die Ausbeutung wenigstens umsonst ist.
Soweit haben es die Big Player gebracht, dass wir ihnen dankbar sind, dass uns die Ausbeutung unserer Daten nichts kostet. Sie machen, was sie wollen, und wir machen, was sie wollen. Und mehr noch: Statt uns den Kontrollverlust einzugestehen, rechtfertigen wir, was wir nicht verhindern. Alles umsonst.