Fake News im Netz erkennen
Fake News im Netz erkennen ist gerade für Kinder und Jugendliche enorm wichtig. Aus einem Forschungsprojekt der Universität Uppsala heraus entstand ein Internet-Tool, das Schülern dabei hilft, gefälschte Inhalte und manipulierte Bilder oder Videos zu erkennen. Das als digitaler Selbsttest angelegte Tool konfrontiert die Nutzer mit Situationen, wie sie auch bei der realen Internetnutzung vorkommen.
Mit einer Reihe von Tests, Tipps und Anleitungen steigert das Tool der schwedischen Universität die Kompetenz junger Menschen, mit den weit verbreiteten Manipulationen und Fälschungen im Internet sicher und kompetent umzugehen. Die Schüler lernen außerdem die Methoden kennen, mit denen Profis digitale Fälschungen entlarven.
Risikofaktor: Teilen
“Das größte Problem mit digitalen Inhalten ist, dass sie bei den Empfängern gerade dadurch an Glaubwürdigkeit gewinnen, dass sie in sozialen Medien veröffentlicht werden”, betont Kommunikationsexperte Christian Scherg in einem bei Mimikama veröffentlichten Interview. “Schließlich kommen die Inhalte ja von ihnen bekannten Personen.”
Gerade das macht es für Kinder und Jugendliche besonders wichtig, genau darauf zu achten, welche Inhalte sie in Umlauf bringen. Der Kommunikationsexperte weist in diesem Zusammenhang auch auf die Verantwortung hin, die Absender für die geteilten Inhalte haben. Texte, Bilder und Videos sollten vor der Veröffentlichung grundsätzlich auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden – den befreundeten Empfängern zuliebe.
Auch das Kommentieren und Liken kann negative Folgen für diejenigen mit sich bringen, mit denen die jugendlichen Nutzer ihre Interaktionen teilen. “Likes und Kommentare führen zu einer Selektion von Inhalten, der so genannten Filterblase”, sagt Christian Scherg. “Damit erhält nicht nur der Empfänger, sondern auch der Absender selbst ein eingeschränktes und verfälschtes Bild vom Gesamtthema, selbst, wenn die einzelnen Inhalte korrekt sind.”
Fake News im Netz erkennen – Inhalte querprüfen
Niemals nur einer Nachrichtenquelle vertrauen – das ist die zentrale Botschaft des Internet-Tools aus Uppsala. Erst der Vergleich mit anderen Quellen versetzt die jungen Nutzer in die Lage, sich über Qualität und Wahrheitsgehalt von Inhalten ein umfassendes Bild zu machen.
Die Anwendung der Universität Uppsala konfrontiert Kinder und Schüler mit einer Mischung aus authentischen und gefälschten Inhalten und bewertet dann, wie gut die jungen Anwender bei der Entlarvung von Fälschungen abschneiden.
Bisher haben rund 200 Schüler den Test absolviert. Die beteiligten Wissenschaftler stellten eine deutliche Steigerung der Medienkompetenz bei den Nutzern fest, insbesondere bei der Erkennung gefälschter Fotos und Videos.
Für Studienleiter Thomas Nygren ist allerdings nicht nur die optische Kompetenz von Bedeutung. Besonders die Identifikation von Fake News stellt eine zentrale Voraussetzung für die Fähigkeit dar, Manipulationsmanövern nicht zum Opfer zu fallen.
Dass höhere Medienkompetenz besonders bei jungen Internetnutzern von großer Bedeutung ist, belegt eine jüngst erfolgte Erhebung der New York University. Demnach erhalten genau die Inhalte den größten Zuspruch, die gefälschte oder manipulierte Inhalte aufweisen.