Krisen PR Definition
Bevor es ans Eingemachte geht und wir uns mit dem Thema Krisen PR beschäftigen, ist es wichtig zu klären, was man überhaupt unter Krise versteht. Also zu Beginn eine kurze Begriffsverortung: Krise leitet sich von dem griechischen Wort “krisis” ab und meint die unvorhersehbare Störung in einem ansonsten linearen und kontinuierlichen Entwicklungsprozess.
Bezogen auf Unternehmen heißt das, wir sprechen bei Krisen von ungeplanten Ereignissen, die für einen unkalkulierbaren Zeitraum andauern und in ihrem Verlauf und Ausgang nur bedingt beeinflussbar sind. Diese Ereignisse haben eine einschneidende und nachhaltige Auswirkung auf die Unternehmung und können – bei einem unprofessionellen Krisenmanagement – die Existenz und den Fortbestand der gesamten Organisation maßgeblich gefährden. Kurzum in einer richtigen Krise geht es für die Unternehmen um kaum weniger als um… Alles!
Vielfach nutzen Medien den Begriff heute allerdings allzu inflationär, um sprachlich die Dramatik der Ereignisse für Ihre Leserschaft noch zu potenzieren – unabhängig von den Parametern wie Verlauf, Intensität oder den Konsequenzen. Nicht überall wo heute Krise draufsteht, ist auch Krise drin – wir wollen uns aber mit Krisen beschäftigen, die den Namen auch verdienen; mit denen, die das Handlungsspektrum der Unternehmen massiv einschränken, Kontrollverlust verursachen und die Existenz gefähren – mit “echten Krisen” eben.
Krisen PR: Krisen PR oder Krisenkommunikation?
Und schon sind wir bei der Krisen PR… oder Krisenkommunikation? Eigentlich ist es ganz einfach: Beides ist im allgemeinen Sprachgebrauch ein und dasselbe. Die Begriffe werden in der Regel synonym benutzt, wobei Krisen PR sich eigentlich nur auf die Kommunikation mit der Öffentlichkeit beziehen dürfte und Krisenkommunikation die Ansprache aller Zielgruppen miteinschließt. Fakt ist, wenn Unternehmen erst in der Krise anfangen, über Kommunikation nachzudenken, dann ist es längst zu spät. Genauso wie keine Fussballmannschaft zum ersten Mal über Strategie und Taktik nachdenken würde, wenn sie 3:0 hintenliegt, so sollte auch kein Unternehmen seine PR Strategie erst dann reflektieren, wenn es in der Klemme steckt. Bedeutet: Zeig’ mir deine normale Kommunikationsarbeit und ich sage Dir, wie gut Deine Krisen PR ist. Wenn das Management nicht kontinuierlich um Vertrauen, Akzeptanz und Kooperation mit der Öffentlichkeit bemüht ist, dann glaubt auch niemand in der Krise, dass es ihnen damit ernst ist. Außerdem ist eine gute PR Arbeit ein wichtiges Instrument zur Früherkennung potentieller Krisen. Professionelle Krisenarbeit fängt eben nicht erst in der Krise an. Die Phasen sind:
- Krisenprävention
- Krisenwarnung
- Krisenintervention
- Krisenlösung
- Krisenrehabilitierung
Wichtig: Anderherum ist eine funktionierende und professionelle Öffentlichkeitsarbeit in “Friedenszeiten” natürlich kein Garant für den glimpflichen Ausgang einer Krise. Gerade in Zeiten des Internets und von Social Media hat die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Risiken und kritikable Managemententscheidung eine neue Dimension erreicht. Genau deshalb ist auch ein professionelles Online Reputation Management heute so wichtig.
Krisen PR: Die wichtigsten Instrumente
Wo wir gerade bei Management und Krise sind – einige der wichtigsten und häufigst genutztesten Instrumenten in der Krisen PR für das Management sind:
- Krisenhandbuch
- Krisenstab
- Krisentraining/ Krisensimulation
- Medientraining
- Krisenszenarios
- Stakeholdermanagement Tools
- Question & Answers [Textbausteine]
Krisen PR: Wer schweigt hat Schuld
Verschweigen, Vertuschen, Blenden – die internen Prozesse innerhalb der Unternehmen machen es den Verantwortlichen oftmals schwer, professionelle Krisenkommunikation zu betreiben. Die Medien und NGOs sind kommunikative Schnellboote – die Konzerne und Unternehmen vielfach schwerfällige Tanker, die bei den hochdynamischen Krisenfällen kommunikativ hinterherhinken und aufgrund ihrer dezentralen Organisationsstruktur im Ernstfall nur noch reagieren können.
Krisen PR: Die 10 goldenen Regeln
- Regel: Schweigen ist ein Schuldeingeständnis
- Regel: Positive Offensivkommunikation
- Regel: Vorsprung durch konsequente Aktion
- Regel: Kommunikation + nachhaltiges Handeln
- Regel: Fürsprecher schaffen Glaubwürdigkeit
- Regel: Gute Vorbereitung ist Alles
- Regel: Krisen PR/ Krisenkommunikation ist Chefsache
- Regel: Klare Linie in der Kommunikation mit Journalisten
- Regel: Klarer Wille zur Aufklärung
- Regel: Verantwortung ist nicht gleich Schuld