Krisenarten für Unternehmen am Beispiel VW
Welchen Krisenarten Unternehmen ausgesetzt sein können, zeigt uns VW. Im Tagesgespräch auf Bayern2 spricht der Krisenexperte Christian Scherg über die mangelhafte Krisenkommunikation des Automobilriesen VW. Scherg erklärt, welche Rückschlüsse sich auf die interne Struktur ziehen lassen.
Welche Krisenarten Unternehmen die Existenz kosten können.
Christian Scherg ist Krisenexperte. Anlässlich des VW-Skandals und des nachfolgenden Krisenmanagements zeigt er auf, welche Fehler bei der Krisenkommunikation auftreten können. Die Führungsriege von VW hat nicht darauf geachtet, wem was zu welcher Zeit und in welcher Form mitgeteilt wird. Nicht nur die Kunden waren erbost über Briefe, von denen sie sich nicht angesprochen gefühlt haben. Auch die Anteilseigner waren nicht erfreut darüber, mit entscheidenden Informationen nicht frühzeitig versorgt worden zu sein. Die Presse konnte das VW-Management mit Details und Fakten konfrontieren, die sie unter anderem von Brancheninsidern erhalten hat. Die Erklärungen, die VW herausgegeben hat, waren spärlich, kamen zu spät oder passten nicht zusammen.
Welche Krisenarten Unternehmen mit welcher Strategie begegnen?
Was VW gefehlt hat, war ein durchdachtes Krisenmanagement. Professionelle Krisenmanager wissen darüber Bescheid, dass es darauf ankommt, Probleme in proaktiver Weise anzugehen und so die Kommunikationsherrschaft zu behalten. Dazu braucht es eine Strategie und inneren Zusammenhalt. Bei VW ist die missglückte Krisenkommunikation auf interne Kommunikations- und Strukturprobleme zurückzuführen. Nur so ist es erklärbar, dass im mittleren und höheren Management beharrlich behauptet wurde, von den Vorgängen nichts gewusst oder nicht daran beteiligt gewesen zu sein. Wie konnte es dazu kommen? Wie lässt sich so ein Fall künftig verhindern?
Welchen Krisenarten Unternehmen ausgesetzt sein können?
Krisenfälle in Unternehmen kommen häufig vor. Das mediale und öffentliche Interesse ist vor allem dann groß, wenn es sich um Traditions- und Vorzeigebetriebe handelt. Der Einsturz einer Fabrikhalle, gesundheitsgefährdende Lebensmittel, Medikamente mit unvorhergesehenen Nebenwirkungen oder verunreinigte Blutprodukte können eine Krise auslösen. Wenn den Krisen mit inadäquatem Krisenmanagement begegnet wird, dann schadet das einem Unternehmen langfristig. Das muss nicht sein. Entscheidend ist es, sich mit Reputationsmanagement auf Krisen vorzubereiten und im Ernstfall die Kommunikation aktiv zu gestalten. Das gelingt, wenn Informationen zur rechten Zeit weitergeleitet und dabei die korrekte Tonlage gefunden wird. Fakten sind wichtig, die angemessene Form ist es ebenfalls.
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