Online Bewertung – die Macht der Konsumenten
Eine Online Bewertung macht es Menschen im digitalen Zeitalter möglich, sich jederzeit und an jedem Ort über alles auszutauschen. Somit ist es mittlerweile normal, dass der Besuch im Restaurant oder im Fitnessstudio mit der Netzgemeinde geteilt wird.
Bei manchen Besuchern und Konsumenten geht die digitale Interaktion über das Teilen hinaus: Heutzutage werden die neu gewonnenen Erfahrungen mit einem Dienstleister oder einem Produkt auf Portalen bewertet.
Gegenüber der Augsburger Allgemeinen erörtert der Experte für Online Reputation Christian Scherg, welche Macht von einer Online Bewertung ausgeht.
Online Bewertung – die Macht der Konsumenten
Nach Studien verlassen sich rund 70 Prozent der Konsumenten nahezu blind auf die kleinen gelben Sterne im Internet. Somit verpufft die tollste und teuerste Marketingmaßnahme, wenn die Kunden das Produkt oder die Dienstleistung im Internet schlecht bewerten. Kurzgefasst: „Im Krieg der (Bewertungs-)Sterne ist heute alle Macht mit den Konsumenten“, erklärt Christian Scherg.
Viele Branchen sind heute abhängig von positiven Online-Bewertungen. So gibt es Hotels, die von Reiseveranstaltern gar nicht mehr berücksichtigt werden, wenn sie nicht eine Mindestanzahl von Sternen im Netz haben. Für viele Unternehmen ist deshalb eine gute Online Bewertung im Internet absolut existenziell. Die Kunden wissen um diese Abhängigkeit und nutzen dies zum Teil auch schamlos aus. Da heißt es dann an der Hotelrezeption: „Geben Sie mir noch eine Massage extra auf Kosten des Hauses, sonst hagelt es eine schlechte Bewertung im Netz.“
Online Bewertung – die Intransparenz der Algorithmen
Zum Teil werden die Bewertungsalgorithmen der Plattformen auch nicht transparent kommuniziert. Als Beispiel lässt sich der Fall von Renate Holland heranziehen, die mehrere Fitnessstudios im Raum München betreibt. Eine Niederlassung erhielt auf Yelp nur zwei von fünf Sternen, da nur neun Bewertungen in die Durchschnittsnote einflossen. Obwohl 75 von den 84 Bewertungen positiv ausfielen. Renate Holland zog vor Gericht, dort wollte Yelp seinen Algorithmus nicht erklären, das Programm sei Geschäftsgeheimnis. Das Oberlandesgericht in München entschied, dass Yelp Holland Schadenersatz zahlen muss, doch Yelp zieht in die nächste Instanz.
Online Bewertung – der richtige Umgang
Gerade Konsumenten, die sich blind auf Produktrankings im Netz verlassen, können schnell Opfer von gefälschten Bewertungen werden. Hier empfiehlt es sich, einen Blick auf verschiedene Plattformen zu werfen und sich auch den Bewertungsverlauf anzuschauen. Wenn es zuerst viele negative Stimmen gab und dann plötzlich nur noch fünf Sterne Bewertungen folgten, liegt der Schluss nahe, dass hier kosmetisch nachgeholfen wurde. Von solch einer Strategie rät Christian Scherg jedoch ab, beim Kunden werden hohe Erwartungen geweckt; können diese dann nicht erfüllt werden, wird der Kunde seinen Frust erst recht kundtun. Die Gefahr durch gekaufte Bewertungen einen Reputationsschaden zu erleiden steigt.
Für die Verbraucher hat Scherg folgenden Rat: „Vor einer teuren Anschaffung einfach mal ganz analog einen guten Freund oder Bekannten fragen, dessen Erfahrung und ehrliche Meinung ist noch immer glaubwürdiger, als jede anonyme Online Bewertung.“
Eine Vielzahl an negativen Bewertungen ist schädlich für die Reputation eines Unternehmens. Hier ist es ratsam durch ein Monitoring die Aktivitäten der Nutzer im Blick zu haben, somit kann frühzeitig reagiert und eine Strategie erstellt werden. Die REVOLVERMÄNNER haben speziell für Rezensionen im Internet den Online Bewertungs-Wächter™ entwickelt, das Programm überwacht automatisch die Stimmung im Netz.