Risikokommunikation:
Der Warnmelder für Risiken.
Risikokommunikation beinhaltet jede Art der Informationsweitergabe und Kommunikation, die Risiken in einem Unternehmen wahrnimmt, benennt, meldet, bewertet und und Eskalationen vermeidet.
Gerade die Begriffe Krisenkommunikation, Risiko-Kommunikation und Krisen PR werden in der regel synonym gebraucht. Dabei gibt es erhebliche und wichtige Unterschiede: Eine effektive Risikokommunikation, die aus einem professionellen Risikomanagement hervorgeht, macht eine Krisenkommunikation bzw. ein Krisenmanagement im besten Fall unnötig, weil der Ernstfall durch die erhöhte Sensibilisierung für die Risiken gar nicht erst eintritt. Durch klare kommunikative Regelwerke nach ausreichender Identifizierung und Definition der Risiken innerhalb einer Risiko-Auditierung lassen sich potentielle Krisen “im Keim ersticken”.
Die Aufgaben der Risikokommunikation:
- Austausch von Informationen über Risiken
- Der zielgruppengerechte Dialog über Gefährdungen
- Identifizierung und Diskussion von Risikoaspekten
- Einstellungs- und Verhaltensänderungen
- Bewusstseinsschaffung für Risiken
- Präventionsbereitschaft schaffen
- Vorbereitung auf Krisen
Risikokommunikation Checkliste
- Sind die Risiken im Unternehmen identifiziert?
- Gibt es entsprechende Leitfäden für die Kommunikation?
- Gibt es es eine zielgruppengerechte Ansprache [intern & extern]?
- Sind Inhalte, Berichtsketten und Organisationseinheiten ausreichend definiert?
- Passt die Risikokommunikation zur Unternehmenskultur?
- Gibt es externe Experten, die eigene Position untermauern?
- Sind die internen Prozesse dynamisch genug, um schnell agieren zu können?
Risikokommunikation ist Dialog
Eine wichtige Aufgabe der Risiko-Kommunikation ist der kontinuierliche Dialog mit den verschiedenen Zielgruppen [Mitarbeiter, Behörden, Zulieferer, Partner, Aktionäre, Medien, Öffentlichkeit etc.]. Gerade die unterschiedliche inhaltliche, emotionale Wahrnehmung von Risiken, die Differenz in der Zielsetzung und in den Interessen muss bei der Kommunikation berücksichtigt werden, weshalb die Bewertung und der Umgang in einem Dialog permanent abgeglichen werden muss. Basis dieses Dialogs sind Verantwortung, Transparenz, Verlässlichkeit und Kooperation.
Risikokommunikation und die Rolle der Medien
Wichtige Multiplikatoren bei der Information der Öffentlichkeit sind öffentliche Stellen, Verbraucherzentralen, Behörden und nicht zuletzt die Online Medien [siehe Online Reputationsmanagement]. Doch gerade, wenn man die Berichterstattung und Information über Risiken alleine der Presse überlässt, verliert man als Unternehmen schnell die komplette Deutungshoheit über die Situation. Die Glaubwürdigkeit der Journalisten ersetzt die Glaubwürdigkeit des Unternehmens und es wird zu einem Glücksspiel, ob sich – forciert von der Dramatisierung durch die Medien – aus dem Risiko eine handfeste Krise entwickelt.