Rufschädigung! Was kann man tun?
Rufschädigung ist gerade im Internet keine Ausnahmeerscheinung: Immer häufiger werden Firmen Opfer von Rufmord-Attacken aus dem Internet: Anonyme Angreifer können mit wenigen Mausklicks den guten Ruf zerstören, der jahrelang aufgebaut wurde. Um zu verhindern, dass so Arbeitsplätze bedroht und ganze Unternehmen zerstört werden, müssen rechtzeitig Vorsorgemaßnahmen im Rahmes eines Online Reputation Management getroffen werden.
Rufschädigung: Der Fall Nestlé
Als Greenpeace sich im März 2010 die Firma Nestlé S.A. als primäres Ziel der Kampagne „Give the Orang-Utan a break“ aussuchte, hatte die Aktion eine gewisse Größe: Nestlé ist der größte Lebensmittelkonzern der Welt und Greenpeace dürfte weltweit zu den einflussreichsten Nicht-Regierungs-Organisationen zählen. So fand die Kampagne, deren Ziel es war, den Lebensraum indonesischer Orang-Utans vor der Abholzung durch Palmöl-Hersteller zu schützen, auf Augenhöhe statt.
Zum Glück, muss man sagen, denn bei einem kleineren Unternehmen als der Nestlé S.A. hätte die Greenpeace-Kampagne erheblich schwerere Schäden anrichten können. Zwar reagierte auch Nestlé zunächst nicht sonderlich souverän: Als man dort in einer ersten Panik-Reaktion diverse Facebook-Fanseiten abschaltete, war sofort dafür gesorgt, dass die Kampagne umso weitere Kreise in der Internet-Gemeinde zog. Im Sinne des Online Reputation Management ein schwerwiegender Fehler, da die Diskussionen der Netzgemeinschaft nun kaum mehr überschaubar wurden. Dennoch konnte Nestlé die Lage unter Kontrolle bringen: Nach offenen und sachlichen Gesprächen mit Greenpeace schaffte man den angeprangerten Missstand aus der Welt und sorgte für ökologisch korrekte Lieferketten. Damit kann die Kampagne als Erfolg betrachtet werden – für beide Seiten. Nestlé agierte schließlich doch nach den Prinzipien des Online Reputation Management – Transparenz, Authenzität und das Zugeben von Fehlern.
Leichte Opfer
Wie aber hätte sich die Situation entwickelt, wenn ein kleines oder mittleres Unternehmen in die Schusslinie geraten wäre? Was wäre passiert, hätte nicht eine renommierte Organisation wie Greenpeace die Kampagne gestartet? Was, wenn es sich nicht um eine Kampagne mit klarem Ziel, sondern um den Rachefeldzug eines zornigen Ex-Mitarbeiters oder eines empörten Kunden gegangen wäre? Für das angegriffene Unternehmen wären die Folgen einer solchen Rufschädigung katastrophal.
Um den guten Ruf eines Unternehmens anzugreifen, bedarf es heute keiner technisch beeindruckenden Ausstattung und keiner besonders spezialisierten Kenntnisse: Ein simples Smartphone reicht schon aus, um die Reputation, die sich ein Unternehmen über mehrere Jahre und Jahrezehnte Arbeit erworben hat, durch gezielte Rufschädigung binnen weniger Augenblicken zu zerstören.
Umso wichtiger ist es, rechtzeitig Vorsorge zu treffen, um eine Rufmord-Attacke aus dem Internet zu erschweren oder ihre möglichen Folgen abzumildern. Wer, mit Hilfe eines Online Reputation Managements, ein fundiertes, glaubwürdiges und transparentes Bild von seinem Unternehmen oder seinen Personen zeichnet, der reduziert die Angriffsfläche für Rufschädigung enorm. Einer solchen Attacke würde die Netzgemeinschaft wenig Glauben schenken.
Wer sind die Angreifer?
Rufschädigung aus dem Internet entsteht durchaus nicht ohne Grund: Meist sind es verärgerte Kunden, deren Interesse nicht darin besteht, das Unternehmen, dessen Produkt sie gekauft haben, zu schädigen. Vielmehr haben sie ein – aus ihrer Sicht – legitimes Anliegen: Ein schlechter Kundenservice beispielsweise, der einem Kunden nicht die nötige Hilfe verschaffte. Dieser Kunde hat in der Regel im Handel, bei der Kunden-Hotline angerufen oder das Internet-Portal des Herstellers aufgesucht, weil er eine wichtige Frage zum Unternehmen, einem Produkt oder einer Dienstleitungen hat. Erst wenn er den Service, den er sich erhofft, hier nicht findet, wird er seinem Ärger in Internet-Foren auf Bewertungsportalen oder auf ähnlichen Portalen Luft machen. Stellt sich hier nun heraus, dass er mit seiner Erfahrung nicht allein steht, kann sich aus einer einfachen Beschwerde eine massive Rufmord-Attacke entwickeln
Die richtigen Maßnahmen gegen Rufschädigung
Eine professionelle und strategisch integrierte Kundenkommunikation ist zweifellos ein wesentlicher Baustein zur Vermeidung von Rufschädigung und Bestandteil eines Online Reputation Management. Andere Reputationsrisiken müssen allerdings anders adressiert werden: Um etwa die Rufschädigung durch einen zornigen Ex-Mitarbeiter oder einen Wettbewerber, der zu unlauteren Mitteln greift, in den Griff zu bekommen, bedarf es anderer Maßnahmen. Regelmäßiges Online Monitoring aller relevanten Kanäle hilft dabei, Rufschädigung rechtzeitig zu erkennen und unter Kontrolle zu bringen. Gezielte Gegenmaßnahmen wie psychologisches Profiling können es ermöglichen, Angreifer zu enttarnen und damit juristisch greifbar zu machen.
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