Schwere Verleumdung im Internet
Angriffe aus dem Internet, wie schwere Verleumdung sind kein Thema, mit dem sich ausschließlich Polizei- und Sicherheitsbehörden herumschlagen müssen; virtuelles Mobbing betrifft längst nicht nur Teenager – auch die Waren- und Dienstleistungsangebote von „ganz normalen“ Unternehmen können online unter Beschuss geraten. Mit einem strategischem Online Reputation Management können die Schäden für Ruf und Geschäft geschwächt werden.
So fängt es an
Immer mehr Menschen beginnen einen Einkaufsbummel im Internet: Hat man sich beispielsweise entschlossen, einen neuen Fernseher oder eine Digitalkamera zu erwerben, wird man sich zunächst auf der Internetseite einer einschlägigen Fachzeitschrift einen ersten Überblick über Angebot und Preise verschaffen. Ist die Auswahl dergestalt auf zwei oder drei Geräte eingeschränkt, besorgt man sich auf den Webseiten der jeweiligen Hersteller die notwendigen technischen Daten der infrage kommenden Geräte. Ebenso sieht man auf Portalen wie Geizhals.de oder idealo.de nach, welches Gerät gerade zu welchem Preis gehandelt wird.
Schließlich aber sieht man auch noch nach, was andere Kunden, die einen der in der engsten Wahl stehenden Artikel erworben haben, denn von ihren Erfahrungen berichten können. Leider liegt es in der Natur des Menschen, seine Erfahrungen am liebsten dann zu teilen, wenn sie schlecht waren. Negative Bewertungen, schlechte Erfahrungen und Frust beim Kauf teilt sich leichter mit. Das führt schnell zu Übertreibungen, Wut, die schwere Verleumdung ist nicht mehr weit.
Dazu stehen nicht nur Shopping-Plattformen wie Amazon.de zur Verfügung, sondern auch eine unüberschaubare Anzahl von Bewertungsportalen und Foren, auf denen sich Bewertungen für wohl jedes denkbare Produkt finden. Die Suche gestaltet sich denkbar einfach: man gibt einfach den möglichst genauen Produktnamen in eine Suchmaschine wie Google ein und nach wenigen Augenblicken kann man alles lesen, was ein Käufer irgendwo auf dem Globus über das Produkt zu sagen hatte. Und schon ist die schwere Verleumdung omnipräsent und auch noch leicht zu finden.
Risiko Bewertungsportale
Auch wenn diese ersten Schritte des Einkaufsbummels ausschließlich in der virtuellen Welt erfolgen, ist damit noch lange nicht gesagt, dass auch der Einkauf im Internet stattfindet: Vielleicht bietet ja der Fachhändler am Ort doch den besseren Preis, einen interessanten Bonus – oder aber den besseren Service, der nicht über Paketboten abgewickelt werden muss. Dies heißt in letzter Konsequenz nicht nur, dass der Fachhandel nicht zwangsläufig dem Online-Handel unterliegen muss, es bedeutet ebenso, dass er dem Risiko einer Online-Rufschädigung über Bewertungsportale etc. nicht minder unterworfen ist.
Als Konsument freuen wir uns darüber, dass Bewertungsportale uns den Zugang zu Erfahrungen eröffnen, die nicht nur wir selbst und die Menschen in unserem unmittelbaren Umfeld gemacht haben. Man muss sich jedoch klar machen, dass wir von denjenigen, die uns dort an ihren Erfahrungen teilhaben lassen, nicht mehr sehen, als sie uns gestatten. Und das sind in aller Regel schwarze Punkte auf einem weißen Bildschirm. Das ist herzlich wenig.
Schützen Sie sich vor Manipulationen
Bewertungsportale sind denkbar leicht zu beeinflussen und sind im Rahmen eines Online Reputation Management besonders zu beobachten. Das liegt nicht zuletzt daran, dass den Betreibern dieser Portale sehr viel daran liegt, dass sie möglichst viele Bewertungen anbieten können. Bewertungsportale sind interessante Beispiele: Wer dort ein Produkt bewerten will, braucht dazu nicht viel mehr als einen Computer mit Internet-Zugang: Namen sind frei wählbar und die Anonymität der Internetuser macht die Schwere Verleumdung noch einfacher.
So ist es im Tagesgeschäft der REVOLVERMÄNNER GmbH, der Agentur für Online Reputation Management die ich gegründet habe und seit Jahren leite, keine Seltenheit, dass uns Hersteller oder Vertriebsorganisationen um Hilfe bitten, weil ihre Produkte auf diesen Portalen unter Beschuss geraten sind und sie durch schwere Verleumdung im Internet zu Opfern werden. Dabei zeigt sich übrigens regelmäßig, dass die Art und Anzahl der Bewertungen in keinem Verhältnis zu den Umsatzdaten der angeprangerten Produkte stehen.
Die Täter
Gründe und Auslöser für Manipulation und Rufmord-Attacken auf Bewertungsportalen gibt es genug: Oftmals sind es tatsächlich Mitbewerber, die zu unlauteren Mitteln greifen, um sich Vorteile zu verschaffen. Nicht minder selten sind es aber auch Mitarbeiter oder Ex-Mitarbeiter, die – aus welchen Gründen auch immer – ihrem Ärger Luft machen wollen und schwere Verleumdung verschafft ihnen da nicht selten Erleichterung und Genugtuung.
Die Mehrzahl aller Fälle lässt sich jedoch auf reale Kunden zurückführen – und damit auch auf durchaus reale Anlässe: Wer ein fehlerhaftes Produkt erworben hat, wird zwar in aller Regel zunächst versuchen, den Fehler auf normalem Wege beheben zu lassen. Scheitert er dabei jedoch – sei es an einer inkompetenten Hotline oder an wenig servicefreundlichen Händlern vor Ort – stehen die Chancen gut, dass er seinem Zorn im Internet Luft macht. Trifft er dabei auf Leidensgenossen, ist eine groß angelegte Rufmord-Attacke so gut wie programmiert.
Schwere Verleumdung im Internet – Was kann man dagegen tun?
Um solchen Risiken wirksam begegnen zu können, ist professionelles Online Reputation Management gefragt. Hier muss es zunächst darum gehen, die berechtigten Belange von Kunden aufzufangen und adäquat zu adressieren. Dies verhindert erfahrungsgemäß die Mehrzahl aller Angriffe auf die Reputation eines Unternehmens. Darüber hinaus bedarf es eines regelmäßigen und zuverlässigen Monitorings aller relevanten Online-Kanäle, um mögliche Angriffe rechtzeitig zu erkennen und unter Kontrolle zu bringen. Gezielte Gegenmaßnahmen können es ermöglichen, einen Angreifer namhaft zu machen und damit in letzter Konsequenz rechtliche Schritte einleiten zu können. Schließlich kann eine strategische Suchmaschinenoptimierung sicherstellen, dass der einmal angerichtete Schaden wieder aus der Welt geschafft wird.
Es ist nicht allein der Handel, der von solchen Gefahren bedroht wird. Betroffen sind auch Dienstleister im weitesten Sinne, die einem professionellen Corporate Reputation Management bedürfen: Die Zahl der Bewertungsportale, auf denen die Leistungen von Steuerberatern, Klempnern, Zahnärzten, Fliesenlegern, Rechtsanwälten, Automechanikern oder Schreinern von jedermann bewertet werden können, wächst kontinuierlich und mit beängstigender Geschwindigkeit. Und auch hier stehen Tür und Tor offen für Manipulationsversuche aller Art. Mit einem strategischen Online Reputation Management können die Gefahren von Reputationsschäden abgeschwächt und die Angriffsfläche für Rufmord auf ein Minimum reduzieren.
Tags:Cybermobbing, Rufmord