Trolle im Internet
Trolle im Internet – eines der aktuell bekanntesten Phänomene des Netzes. Eine Gruppe von Internetnutzern, deren erklärtes Ziel es ist, andere Menschen emotional zu verletzen. Häufig ohne klares Motiv steckt dahinter oft die gestörte Persönlichkeit des Trolls. Es ist der Spaß an dem Leid der anderen, der den Troll antreibt. Doch warum werden Menschen als Troll Teil dieses perfiden Spieles und wie sieht die Persönlichkeit dieser Puppenspieler aus?
Der Kommunikationsexperte Christian Scherg erklärt in einem Artikel der Zeitschrift pressetext, was es mit dieser Erscheinung im Netz auf sich hat und wie sich Opfer vor dem Einfluss der Trolle im Internet schützen können.
Trolle im Internet – ein Blick in die Persönlichkeit
Trolle werden oftmals mit bestimmten Charakterzügen in Verbindung gebracht. Diese reichen von sadistischen Zügen bis hin zu einem ausgeprägten Narzissmus. Eine Studie der japanischen Otemon Gakuin University hat die Zusammenhänge näher beleuchtet. Sie kommt zu einem eindeutigen Ergebnis. Vor allem Einsamkeit in Verbindung mit jenen Charaktereigenschaften würde Menschen zum Trolling bewegen.
Studienleiter Keita Masui führt dies jedoch noch aus. Vier der entscheidenden psychologischen Faktoren seien die der „Dunklen Tetrade“. Die Persönlichkeit der Trolle im Internet würde sich oft durch diese Faktoren prägen. Sadismus, Narzissmus, Psychopathie und Machiavellismus seien häufige Merkmale.
Auch der Experte für Online-Krisenkommunikation Christian Scherg sieht diese Charaktereigenschaften bei Trollen. Er betont, dass den meisten Trollen Empathie fehlt. Sie würden daher den Schmerz, den sie mit ihren Angriffen anrichten, nicht spüren. Andererseits würden insbesondere Machiavellisten und Narzissten Genugtuung und ein Gefühl von Macht empfinden, wenn sie die Gefühle anderer anonym fernsteuern.
Trolle im Internet – Die Gefahr
Emotionaler Schmerz kann Menschen an den Rand eines Abgrundes führen. Das Ziel des Trolles ist es hierbei oft, sein Opfer seelisch zu brechen. Durch seinen Mangel an Empathie, seine Lust, Leid zu erzeugen und durch sein manipulatives Verhalten, bringt er seine Opfer in Extremsituationen. Viele Menschen werden damit nicht fertig. Sie wissen nicht weiter und liefern sich dadurch dem Troll endgültig aus.
Wie gefährlich es letztendlich werden kann und wie skrupellos das Vorgehen der Trolle im Internet ist, zeigt der tragische Fall einer 16. Jährigen Schülerin aus Malaysia. Sie wurde Opfer von Angriffen aus dem Netz, denen sich auch Trolle anschlossen. Ein Großteil ihrer Nutzer forderte sie dazu auf, sich das Leben zu nehmen. Das Mädchen folgte diesen Stimmen und beging anschließend Selbstmord. Der Fall steht damit sinnbildlich für die Macht von Trollen.
Trolle im Internet – eine klare Haltung annehmen
Der Experte für Online-Krisenkommunikation Christian Scherg plädiert für eine klare Haltung gegen Trolle. Die Trolle haben keine reale Macht, dessen muss man sich bewusst sein. Daher sollte man sich als Opfer niemals auf dieses gefährliche Spiel einlassen. Vielmehr solle man die Trollangriffe konsequent ignorieren. Damit durchschneide man die Fäden des Puppenspielers und nehme ihm seine Macht.