Von Netzen, bei denen uns ein Licht aufgeht
Ein Fehler im Netz und alles ist aus. Wir kennen solche Störungen von Internet, Funk- oder Festnetz. Da wallt auch im ruhigen Advent laut der Ärger auf, wie letztlich beim Netzausfall der Telekom. Dabei zieht ein kleiner Ausfall weite Kreise. Das lehren uns die weihnachtlichen Lichternetze, mit denen wir Vorgärten, Häuserfronten und Fenster schmücken: Erlischt ein kleines Lichtlein im Netz, zieht es eine echte Kettenreaktion nach sich.
Selbst wer ein geeignetes Birnchen zur Hand hat, tut sich schwer, die Stelle zu finden, deren Defekt die vernetzten Lämpchen gruppenweise oder gar ganz lahmlegt. Es ist halt das typische Netz-Phänomen: Ein kleines Loch kappt viele Verbindungen.Wir müssen uns wohl oder übel eingestehen, dass wir der totalen Abhängigkeit von Netzwerken längst ins Netz gegangen sind.
Am Prinzip des Netzes hat sich bei allem Fortschritt in den letzten 10.000 Jahren nichts geändert. Menschen verknüpfen Fäden, um Fische zu fangen, Felder zu schützen und ihre Habe zu transportieren. Sicherheitsnetze retten Leben und Hängematten spenden Ruhe. Schon lange vor der Digitalisierung dienten Netze der Kommunikation: Einst wurden Botschaften auf angelegten Pfaden von Läufern, Reitern oder Postkutschen überbracht, dann auf ausgebauten Wegen und Straßen oder Geleisen übers Land gefahren oder auf festen Routen über Ozeane, Flüsse und Kanäle verschifft und schließlich in Flieger verfrachtet.
An ihre Grenzen stoßen unsere Transportnetze alljährlich im Dezember, wenn die Menge der Briefe, Päckchen und Pakete schlagartig anwächst, immer stärker in Zeiten des Internet-Handels. Unser Postbote weiß ein Weihnachtslied davon zu singen.
Mehr denn je ist heute, mit Web, E-Mails und digitalen sozialen Netzwerken ein Netz im Spiel, wenn Menschen in Verbindung treten. So ist die Lichterkette am Weihnachtsbaum ein schönes Zeichen, für die Vernetzung, die wir alle miteinander eingehen: Die frohe Botschaft verbreitet sich auch im Netz.