Weiterbildung zum Online Reputationsmanager
Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal von Reputationsmanagement im Gegensatz zu Krisenkommunikation ist unter anderem ein Lernziel der Weiterbildung zum Online Reputationsmanager und wurde in einem Interview mit Reputationsmanager Christian Scherg in dem Videocast “Steuerbar” näher erläutert. Während Krisenkommunikation – die ja auch Bestandteil des Reputationsmanagements ist – sich auf die Vermittlung rhetorischer Inhalte beschränkt, kann Reputationsmanagement auch prozessual wirksam werden.
“Bestandteil eines effektiven Reputationsmanagements ist in vielen Fällen ein Maßnahmenkatalog, der durch aktiv durchgeführte Maßnahmen und Prozesse direkt darauf abzielt, den Ruf des Unternehmens zu optimieren und zu stabilisieren”, sagt dazu Reputationsmanager Christian Scherg. “Das erfordert vielfach konsequentes Umdenken in den Unternehmen, verbunden mit der Abkehr von vertrauten Verhaltensmustern.”
Weiterbildung zum Online Reputationsmanager -Worte und Taten im Einklang
Die wichtigste Maßnahme hin zur guten Reputation ist die Hinwendung zur konsequenten Umsetzung dessen, was das Unternehmen kommuniziert. “Unternehmen stehen heute unter dauernder Beobachtung der Öffentlichkeit”, sagt Christian Scherg. “Im Zeitalter der Netzkultur ist es für den Einzelnen einfach, die Handlungen eines Unternehmens mit dem abzugleichen, was es verkündet. Nur, wenn hier Übereinstimmung herrscht, lässt sich eine nennenswerte Reputation aufbauen. Eine Weiterbildung zum Online Reputationsmanager sollte daher jedes Unternehmen in Betracht ziehen.”
Für Unternehmen bedeutet das in vielen Fällen einen Paradigmenwechsel, der nachhaltige Auswirkungen auf die Unternehmenskultur hat. Direkt beim Wort genommen zu werden, statt sich wie früher hinter der Hoffnung auf das Vergessen des früher Gesagten zu verstecken, kann zu einer anspruchsvollen Herausforderung heranwachsen.
Aus den Augen, aus dem Sinn – dieses Prinzip galt für die Medien vor dem digitalen Zeitalter. Was die Fernsehnachrichten oder die Zeitung von gestern berichteten, war am Tag danach in der Regel nicht mehr auffindbar. Doch heute gilt: Gott vergibt – Google nicht. Was einmal im Netz steht, ist nur noch schwer daraus zu entfernen – das gilt für den Social Media-Beitrag des Unternehmens ebenso wie für die unqualifizierte Meinungsäußerung des Seitenbesuchers, der ihn liest. “Das macht Reputationsmanagement so essentiell wichtig”, sagt Christian Scherg. “Es geht darum, rufschädigende Aktivitäten in den Communities abzuwenden. Und wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist, müssen Verfahren auf den Weg gebracht werden, um es gesund und unbeschadet wieder daraus zu befreien.”
Reputationskrisen – im Grunde unvermeidlich
Die Frage, ob sich Reputationskrisen bereits im Vorfeld vermeiden lassen, führt zu einer unbequemen Wahrheit: Es ist nicht möglich, potenziellen Krisen immer aus dem Weg zu gehen, es sei denn, man versinkt in völlige Inaktivität und enthält sich jeder Lautäußerung.
“Irgendjemand hat immer etwas gegen das, was man tut, wie man aussieht oder wofür man steht”, weiß Christian Scherg. “Es geht nicht darum, die so entstehenden Konflikte um jeden Preis zu vermeiden. Es geht darum, richtig damit umzugehen und den Krisenverlauf nach eigenen Vorstellungen zu steuern. Nur so lässt sich Reputation auf Dauer erhalten.”