Wie sich Fake News verbreiten
Fake News verbreiten sich dank gekaufter Social Media Accounts wie ein Lauffeuer im Internet. Brandgefährlich wird es, wenn die gekauften Accounts dazu genutzt werden, politische Stimmungen und Meinungen zu verzerren oder gar zu manipulieren. Das ist gerade in China der Fall. Akteure, die mit der chinesischen Regierung verbunden sind, verbreiten gezielt fehlerhafte Informationen über die politische Lage in Hong Kong. Dazu nutzen sie gekaufte Twitter Profile, die allerdings zuvor fast ausschließlich pornografische Inhalte verbreiteten.
Warum diese Taktik weniger wirkugsvoll ist und eher plump wirkt, erklärt der Experte für Online-Kommunikation, Christian Scherg, in einem Interview mit den Schweizer Online Magazin pressetext.
Mit gekauften Accounts Fake News verbreiten
Die politische Lage in Hong Kong ist angespannt. Die Proteste schreiten voran, was der Regierung natürlich ein Dorn im Auge ist. Da liegt es nahe, sich die Macht des Internets und insbesondere der Social Media Plattformen zu Nutze zu machen.
Laut eines Berichtes des ASPI (Australian Strategic Policy Institut) wurden vorranging Accounts gekauft, die viele Follower und somit eine hohe Reichweite aufweisen. In dem irrigen Glauben, dass eine hohe Reichweite gleichbedeutend mit einer hohen Glaubwürdigkeit einhergeht, wurden diese Accounts benutzt, um politische Uneinigkeit zu schüren. Fake News verbreiten ist das erklärte Ziel. Dass die gekauften Accounts aber vorher dafür genutzt wurden, fast ausschließlich unpolitische Themen zu vebreiten, lässt darauf schließen, dass diese Aktion nur ein erster Versuch gewesen sein muss.
Fake News verbreiten – die Glaubwürdigkeit leidet unter Themenwechseln
Der Experte für Online-Kommunikation und Gründer und Geschäftsführer der REVOLVERMÄNNER GmbH, Christian Scherg, erklärt, warum.
Wenn Accounts über einen längeren Zeitraum Informationen zu bestimmten Themen verbreiten und somit die Interessen vieler seiner Follower ansprechen, ist es auffällig, wenn sie urplötzlich einen derart extremen Themenwechsel vollziehen. Viele der von der ASPI untersuchten Accounts haben vorher über Themen wie K-Pop oder Fussball geschrieben. Einige haben sogar pornografische Inhalte verbreitet.
Für die Follower verlieren die neuen Themen an Relevanz, womit das Ziel, diese neuen politischen Inhalte reichweitenstark zu streuen, eher nicht erreicht wird. Die Reichweite und somit die vermeintliche Glaubwürdigkeit sind nur von kurzer Dauer.